Profil des „Theater Spielorte e.V.“
Unsere Aufgabe ist Theater zu produzieren. In den letzten zwei Jahren haben wir vor allem Netzwerkarbeit geleistet. Wir verfügen über keinen eigenen Spielort/Bühne. Für die jeweiligen Projekte finden wir jeweils Kooperationspartner. Wir produzieren zu besonderen Themen exemplarisch ausgerichtete Projekte, mit dem Ziel sie als Gastspiele einem großen Publikum anzubieten. Damit vernetzen wir erstens die freien Theater miteinander und tragen außerdem den Kulturstandort „LK Cuxhaven“ über ganz Norddeutschland und darüber hinaus.
Mit dem „Früh-Sommer-Theater“ veranstalten wir zum ersten Mal eine Zusammenstellung verschiedener Aufführungen in einem zusammenhängenden Zeitraum. Dies wurde nur möglich weil wir eine Kooperation mit dem Heimat- und Bürgerverein Stotel e.V. bilden konnten. Alle Vorstellungen finden im Kulturzentrum Alte Schule, Fleester Str. 2, 27612 Stotel statt. Neben den Stücken und Lesungen aus unserem Repertoire veranstalten wir mehrere Gastspiele um ein vielfältiges Programm anzubieten.
Unsere Themen sind auf eine bessere Verständigung aller Menschen ausgerichtet. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht Verständigung auf allen Ebenen zu erforschen. Hierfür loten wir mit unterschiedlichen Ansätzen aus, wie wir Kommunikation mit allen Sinnen entwickeln und fördern können. Mit allen Sinnen kommunizieren bedeutet über die Logik hinaus eine Verständigung zu entwickeln. Argumente sind nur Teil der Verständigung unter Menschen.
Wir streben einen engen Kontakt mit dem Publikum an. Das erreichen wir durch umfangreiche Information rund um die inhaltliche Gestaltung und durch Kooperation mit mehreren Partnern die vor Ort gut vernetzt sind.
In diesem Jahr gibt es neben der Produktion „Bildung für Rita“, die in der Alten Schule Loxstedt-Stotel Premiere haben wird noch zwei weitere Stücke die wir in diesem Jahr auf die Bühne bringen. Bereits im Februar hatten wir Premiere mit „Zuhause“ - einer Auswahl aus der Monologsammlung „Bin nebenan“ von Ingrid Lausund. Noch ohne Termin ist ein weiteres Stück.
Neben den Theaterstücken setzen wir uns für eine intensive Wahrnehmung der Literatur ein. Wir haben verschiedene Literaturprogramme im Portfolio: „Tucholsky-Reloaded“, Rainer Maria Rilke - „Die Weise von Liebe und Tod“ Ein weiteres Programm über Heinrich von Kleist ist in Vorbereitung.
Bisherige Theater-Produktionen:
Beispiel 1: Dreck von Robert Schneider. Thema des Inhalts ist ein Rosenverkäufer der sich in einem Monolog seelisch darauf vorbereitet in einem ihm feindlichen Umfeld eine erniedrigende ausbeuterische Aufgabe zu verrichten. In seinem Monolog rechtfertigt er die persönliche Geringstellung und versucht eine Balance zu erreichen mit der er die Menschen begeistern kann die ihn ablehnen. Wir haben dieses Stück in Bremerhaven Lehe produziert und aufgeführt, einem Stadtteil der als sozialer Brennpunkt gilt. Ein Stadtteil in dem die „Rosenverkäufer“ zuhause sind.
Beispiel 2: Die Vagina Monologe von Eve Ensler. Das Stück wurde bisher ausschließlich von Frauen vorgetragen. Wie Eve Enseler aber selbst mitteilt soll das Wort „Vagina“ in den alltäglichen Sprachgebrauch eingehen. Wir haben die Brücke geschlagen in dem wir die Monologe in einer gemeinsamen weiblichen und männlichen Besetzung aufführten. Im Vorfeld haben wir uns damit vertraut gemacht wie es ist „Vagina“ so selbstverständlich wie „Brot“ oder „Haus“ auszusprechen. Und wie ein sachliches Gespräch über einen Körperteil geführt werden kann der die Schamröte in unsere Wangen treibt.
Auszug aus unserer Satzung:
Der Verein Theater Spielorte e.V. wurde im Feb. 2008 im Vereinsregister eingetragen, und ist seit Okt. 2010 als gemeinnützig im Sinne der Abgabenordnung anerkannt.
Um ein anspruchsvolles Theater zu schaffen arbeitet der Verein mit professionellen Künstlern zusammen. Die Produktionen sind innovativ ausgerichtet und fördern nachhaltig die Entwicklung der Kommunikation der Theaterkunst. Neben der Produktion von Theater Inszenierungen sieht sich der Verein auch als Mittler bei der Weitergabe von Forschungsergebnissen, die im Zusammenhang mit den Aktivitäten des Vereins entstanden sind. Es soll auf höchstem Niveau Theaterinnovation gefördert und die Ergebnisse für Profis, Einsteiger und Amateure zugänglich gemacht werden.
§ 2 Zweck des Vereins (Auszug aus der Satzung)
Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung.
„Theater Spielorte“ erfüllt die Aufgabe risikoreiche Theaterkunst zu fördern und zu veranstalten, durch die Ziele verfolgt werden welche sich mit den folgenden Fragen beschäftigen.
a) Was verstehen wir unter Realität und Fiktion?
b) Was bedeutet Mensch sein?
c) Was ist Kreativität?
d) Wie entsteht ein vitales Interesse am Leben?
e) Wie kann eine bessere Verständigung aller Menschen miteinander
geschaffen werden?
Zu diesem Satzungszweck werden Spenden und Beteiligungen eingeworben um damit konkrete risikoreiche Theaterproduktionen zu fördern oder/und zu veranstalten. Zum Satzungszweck zählt auch die Förderung und Veranstaltung von Forschungsprojekten der Kommunikation und Kreativität für Bühne und Film, sowie die Vergabe von Stipendien an Künstler die sich mit diesen Themen intensiv beschäftigen.
Der Verein ist selbstlos tätig; er verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke.
